100 Jahre Technikstudium für Frauen - Jahresrückblick Teil 1

 

Auf den Tag genau vor 100 Jahren und 8 Monaten, am 7. April 1919, entstand der Erlass, mit dem Frauen an technischen Universitäten und Hochschulen studieren dürfen. Beim hochkarätig besetzten Festakt der TU Wien 100 Jahre Technikstudium für Frauen umrahmte ein Brassensemble der Akademischen Bläserphilharmonie Wien die feierliche Zeremonie mit dem eigens dafür entstandenen Auftragswerk von Andreas Simbeni „Technica Femina“. Anschließend an die Feierlichkeiten wurde die Originalpartitur persönlich Frau Rektorin O.Univ.Prof. DI Dr. Sabine Seidler übergeben!

Es war „ein konsequenter Weg für den Kampf um das Recht für Frauen an der TU zu studieren, was das Werk veranschaulichen soll, ein für uns heute zurecht selbstverständlich gewordenes Recht“, so der Komponist. „Sie soll den von vielen Zwischenrufen begleitenden Werdegang kurz in zwei Minuten skizzieren: Akzentuierte Basstöne unter dem Fanfaren-Motiv gleich zu Beginn stehen für die Emotionen, die das Thema Frauenstudium aufwerfen. Die aufsteigenden Fanfaren haben ein offenes rhythmisches Ende, was den noch letzten fehlenden Schritt symbolisiert. Eine stabile, jedoch eher nebenbei beginnende Triolenbewegung, endend am nächsten Schlag, gibt das klare Ziel vor: Etwas kommt in Bewegung, dort wollen wir hin! Weitere Symbole wie eine taktstrich-, und somit grenzenüberwindende Figur folgen; Oktaven beschreiben das Ja/Nein-Gezerre zum Thema, zuerst sehr klar, später durcheinander, aber im Laufe des Stückes abnehmender; nach unten gehende Triolen legen das Fundament für eine Veränderung. Das edle und zielstrebige Thema, sicher dass es nicht anders sein kann und darf, kommt zum ersten Mal. Kontrapunktische Einsätze des Themas symbolisieren den Gedanken, dass der Wunsch einer Veränderung von mehreren Seiten kommt und stetig wächst. Die immer wieder aufsteigenden Fanfaren enden letztendlich doch noch: Die Grundidee der Gleichstellung für Frauen im Studium hat sich durchgesetzt!“

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Bildurheber: Matthias Heisler